Ergonomie auf der Baustelle

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Gesundheitsfördernde Maßnahmen für den Arbeitsalltag

Körperliche Belastungen gehören für viele Berufstätige zum Arbeitsalltag. Insbesondere im Baugewerbe stehen anstrengende Arbeiten auf der Tagesordnung – beispielsweise das Heben und Tragen von schwerem Material. Das kennst du sicherlich auch: Ist kein passendes Transporthilfsmittel zur Stelle, wird oftmals selbst angepackt und der 25 Kilogramm schwere Zementsack eigenständig auf den Transporter verladen. Doch Vorsicht: Schon eine falsche Bewegung kann erheblichen Schaden anrichten. Auch wenn du zunächst keine Beschwerden wahrnimmst, riskierst du trotzdem auf Dauer Schädigungen, die sich später bemerkbar machen. Die Gefahr für die Gesundheit ist hier also groß. Auch, wenn täglich voller Körpereinsatz gefordert ist, solltest du dich und deine Mitarbeiter schonen, wo du nur kannst. Arbeitsplatzbezogene Maßnahmen, die zum Schutz der Gesundheit dienen, haben auch auf der Baustelle einen hohen Stellenwert. In unserem Beitrag verraten wir dir, wie du für alle Beteiligten den Arbeitsalltag ergonomischer und angenehmer gestalten kannst.

Keine falsche Bewegung – Rückenschonend arbeiten
Rückenschmerzen sind die Volkskrankheit Nummer eins. In Deutschland leidet statistisch fast jeder Dritte darunter und regelmäßige Arztbesuche sind diesbezüglich keine Seltenheit. In besonders schlimmen Fällen droht sogar ein Arbeitsausfall oder -unfähigkeit. Das belegen auch Befragungen mehrerer Krankenkassen. Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems gehören zu den häufigsten Ursachen. Bereits eine falsche Körperhaltung kann schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. So kann zum Beispiel beim Heben von schweren Lasten einiges schief gehen. Hier kommt es auf die richtige Technik an: Denn allein wie du etwas anhebst, ist entscheidend. Die Belastung an den Bandscheiben ist um 20 Prozent geringer, wenn der Rücken senkrecht und nicht gebeugt ist. Der Grund dafür: Die Verteilung des Drucks auf die gesamte Fläche der Bandscheiben und Wirbelkörper erfolgt hierbei gleichmäßig. Richtiges Heben und Tragen will also gelernt sein. Grundsätzlich solltest du darauf achten, dass du einen sicheren Stand hast und die Lasten sich gut greifen lassen – am besten mit beiden Händen. Zudem solltest du stets aus der Hocke heben – der Rücken ist dabei gestreckt und flach. Auch beim Absetzen gilt: Rücken gerade halten und in die Knie gehen. Sind die Lasten jedoch zu schwer für eine Einzelperson, dann solltest du diese nicht alleine tragen. Falscher Stolz und Eitelkeiten sind hier fehl am Platz. Schließlich geht es um deine Gesundheit. Auch Hebe- und Tragehilfen wie Sackkarren, Transportwagen oder Kranhebevorrichtung schaffen in solchen Situationen Abhilfe und sollten unbedingt griffbereit sein, da sie für eine wahre Entlastung sorgen.

Durchdachte Baustelleneinrichtung
Um ungünstige Körperhaltungen von Anfang an zu vermeiden, ist eine durchdachte Baustellenausstattung und -einrichtung essenziell. Letztere sollte unter Berücksichtigung von ergonomischen Aspekten umgesetzt werden. Um den Rücken zu entlasten, sind beispielsweise höhenverstellbare Werkbänke besonders hilfreich – denn diese lassen sich an jede Körpergröße anpassen. Krumme Rücken gehören dann schnell der Vergangenheit an. Viele dieser Arbeitstische sind zudem mit Rollen versehen. Das macht sie beweglich, sodass sie kurzerhand auch bei Bedarf als Transportwagen für Geräte oder Werkzeuge genutzt werden können. Sind Arbeiten in höheren Bereichen zu erledigen, so ist der Einsatz von Kleingerüsten und Podesten zu empfehlen. Denn die Erhöhungen ermöglichen eine bessere Erreichbarkeit der Flächen. Auch ungünstige Körperverdrehungen werden so umgangen. Bei Über-Kopf-Arbeiten ist darauf zu achten, dass die Halswirbelsäule nicht ständig überstreckt wird. Wenn es möglich ist, sollten solche Tätigkeiten in Rückenlage auf einer Unterlage durchgeführt werden. Unabhängig ob Elektriker, Trockenbauer oder Dachdecker: Im Handwerk kommt es des Öfteren vor, dass Arbeiten auf den Knien ausgeführt werden. Hierbei sind Knieschoner oder eine dämpfende Unterlage unerlässlich. Letztere wird auch bei Arbeiten im Stehen empfohlen, denn diese entlastet das Muskel-Skelettsystem.

Befestigung von Holzstielen in der Fertighausindustrie mit einem Nagelgerät
Ungünstige Körperhaltungen sollten im Arbeitsalltag weitestgehend vermieden werden. Daher ist eine durchdachte Baustelleneinrichtung wichtig. So lassen sich beispielsweise höhenverstellbare Werkbänke sowie Arbeitstische an jede Körpergröße anpassen und sorgen für Entlastung. Foto: ITW Befestigungssysteme
Handwerker beim befestigen einer Fussleiste mit Paslode Impulse Nagelgerät
Kniebelastung im Handwerk: Elektriker oder Trockenbauer müssen oftmals auf Knien arbeiten. Um den Körper zu entlasten, sind Knieschoner oder eine dämpfende Unterlage unerlässlich. Foto: ITW Befestigungssysteme

Mach mal Pause – für Gesundheit und Sicherheit
Um grundsätzlich Zwangshaltungen und einseitige Belastung zu vermeiden, ist es wichtig, dass die Körperhaltung regelmäßig gewechselt wird. Daher sind Auszeiten unverzichtbar. In den Ruhephasen kann sich dein Körper regenerieren und du kannst gleichzeitig neue Kraft schöpfen. Wer keine Pause macht, der arbeitet womöglich schneller, aber dafür meist deutlich uneffektiver. Die Leistungsfähigkeit sinkt nicht nur, sondern auch das Unfallrisiko ist hier um ein Vielfaches höher. Schnelle Erholung schaffen bereits kleine Pausen. Ratsam sind daher mehrere kurze Auszeiten anstatt eine lange.

Ergonomie bei Handwerkzeugen
Oftmals ist die Zeit knapp und Bauprozesse sind eng getaktet. Lange Arbeiten am Stück sind dann keine Seltenheit. Doch werden Handwerkzeuge über einen längeren Zeitraum pausenlos bedient, kann das Hand-Arm-System früher oder später darunter leiden. Auch Muskeln, Sehnen und Nerven sind oftmals betroffen. Um das wertvollste Werkzeug des Menschen – die Hand – zu entlasten, sind also Hilfsmittel gefragt, die durch ein angenehmes Handling überzeugen. Setze daher stets auf Arbeitsinstrumente, die benutzerfreundlich sind und einen gewissen Komfort bieten. Vor allem das Gewicht spielt dabei eine wichtige Rolle. Denn insbesondere das Arbeiten mit schwerem Gerät kann Arme, Gelenke, aber auch den Rücken belasten. Herstellern wie Paslode ist diese Problematik seit vielen Jahren bewusst, sodass gewonnene Erkenntnisse, die das Handling und die Ergonomie betreffen, frühzeitig in die Produktentwicklungen einfließen. Der Hersteller von gasbetriebenen Naglern hat vor genau diesem Hintergrund seine Impulse-Geräte optimiert und mit der Xi-Serie eine neue Generation auf den Markt gebracht, die vor allem durch Leichtigkeit besticht. So sind die Nagelgeräte rund 200 Gramm leichter als die Vorgänger und bringen gerade mal zwischen 3,6 und 3,7 Kilogramm (mit Akku) auf die Waage. Möglich ist dies durch die Kombination aus Akku und Gas, die für die notwendige Kraft sorgt. Für die Fertigung kamen zudem hochfeste und gleichzeitig leichtere Metall- und Kunststoffwerkstoffe zum Einsatz. Zum Vergleich: Reine Akku-Geräte wiegen aufgrund der leistungsstarken Speicherzelle durchschnittlich ein bis zwei Kilogramm mehr. Du wirst in der Praxis schnell feststellen – der Gewichtsunterschied und die ergonomische Form machen sich vor allem bei langen Einsatzzeiten deutlich bemerkbar. Die Streifennagler IM90Xi Lithium und IM100Xi Lithium sowie der Ankernagler PPN50Xi Lithium verfügen über einen verbesserten Geräteschwerpunkt und liegen noch angenehmer in der Hand als ihre Vorgängermodelle. Auch die hochwertige Oberflächenbeschaffenheit der Geräte sorgt ebenfalls dafür, dass du einen guten Halt hast.

Handwerker beim Nageln mit Paslode Impulse Nagelgerät PPN50Xi
Lange Arbeiten am Stück mit handgeführten Geräten beanspruchen insbesondere Gelenke und Arme. Um diese zu entlasten, sind besonders leichte Ausführungen empfehlenswert. Foto: ITW Befestigungssysteme
Paslode Nagelgerät IM90Xi
Reduziertes Gewicht, ergonomische Form, hochwertige Materialien: Die Nagelgeräte der neuen Xi-Serie ermöglichen ein angenehmes und ermüdungsfreies Arbeiten. Durch ihre Eigenschaften werden Gelenke und Sehnen weniger stark beansprucht. Foto: ITW Befestigungssysteme

Gesundheitsgefahren erkennen, Erkrankungen vermeiden
Die Sicherheit und Gesundheit deiner Mitarbeiter sollten oberste Priorität haben. Daher gilt es, Maßnahmen zu ergreifen, die diese Aspekte fördern. Oftmals braucht es nicht viel, um die Baustelle und den Arbeitsalltag angenehmer und ergonomischer zu gestalten. Bereits Schulungen zur Körperhaltung oder die Beschaffung von modernen und arbeitsplatzbezogenen Hilfsmitteln können Abhilfe schaffen. Beziehe dabei deine Mitarbeiter unbedingt mit ein. Denn sie verfügen über Erfahrungswerte, die bei der Wahl des neuen Werkzeugs entscheidend sein können. Als Unternehmen lohnt es sich, in ergonomische Werkzeuge zu investieren: Denn Ausfallzeiten und Krankheitsfälle lassen sich effektiv vorbeugen. Darüber hinaus zeigst du deinen Mitarbeitern, dass dir etwas an ihrer Gesundheit liegt. Zudem stellt eine moderne und benutzerfreundliche Ausstattung auch einen Pluspunkt bei der Gewinnung von Fachkräften dar.

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