Ein Unternehmer ist aufgrund des Arbeitsschutzgesetzes verpflichtet, eine so genannte Gefährdungsbeurteilung durchzuführen. Diese beinhaltet die Beurteilung von Gefährdungen der Beschäftigten am Arbeitsplatz, Maßnahmen durchzuführen, um die Sicherheit zu gewährleisten, eine regelmäßige Kontrolle und Dokumentation. Dieses gilt als Grundlage für die Gesundheit und Sicherheit aller Beschäftigten bzw. Betriebsangehörigen.
In der Holzbaubranche ist diese Gefährdungsbeurteilung nicht unwesentlich, wenn es um den Einsatz von Druckluftklammer- und Nagelgeräten geht. In der Arbeitsumgebung, und das hat die Vergangenheit gezeigt, sind immer wieder Verletzungsmöglichkeiten entstanden, die durch rechtzeitige Maßnahmen hätten verhindert werden können. Unbeabsichtigtes Auslösen, fehlerhafte Auslösesicherungen stehen ganz oben auf der Liste.
Wir möchten Ihnen einen Überblick verschaffen, welches die wichtigsten Auslösearten sind, damit sie beim nächsten Kauf die richtige Entscheidung für Ihre Sicherheit treffen.
Einzelauslösung mit Sicherungsfolge
Der Anwender setzt das Gerät auf das Werkstück, die Auslösesicherung wird heruntergedrückt und der Auslöser kann verwendet werden. Nach Betätigung des Auslösehebels wird das Befestigungsmittel in das Werkstück eingetrieben. Für eine nächste Befestigung muss der Anwender das Gerät wieder hochheben und das gleiche noch einmal in der oben genannten Reihenfolge durchführen.
Einzelauslösung mit Auslösesicherung
Der Anwender setzt das Gerät auf das Werkstück, die Auslösesicherung wird heruntergedrückt und der Auslösehebel kann verwendet werden. Nach Betätigung des Auslösehebels wird das Befestigungsmittel in das Werkstück eingetrieben. Für eine nächste Befestigung muss der Anwender das Gerät nicht wieder hochheben, er zieht bei gedrückter Auslösesicherung das Gerät auf den nächsten Befestigungspunkt und löst dann über den Auslösehebel die Befestigung aus.
Kontaktauslösung
Der Anwender nimmt das Gerät in die Hand, betätigt den Auslösehebel, indem er ihn nach oben zieht. Nun ist das Gerät bereits betriebsbereit für Befestigungen. Sobald das Gerät einen nagelbaren Untergrund berührt, löst es eine Befestigung aus. Das geht aber auch andersrum. Erst das Gerät aufsetzen, Auslösehebel ziehen und dann hochnehmen. Gleicher Effekt. Durch die Kontaktauslösung sind schon viele Arbeitsunfälle geschehen, weil Anwender vergessen haben, den Finger wieder vom Auslösehebel zu nehmen. Unfälle mit einem Nagel im Bein sind schon die “leichteren“ Verletzungen.
Allgemeine Tipps für die Sicherheit ihrer Beschäftigten
- Eintreibgeräte, die mit dem „Verbotskennzeichen“ gekennzeichnet sind, dürfen nicht verwendet werden, wenn das Wechseln von einer Eintreibstelle zur anderen über Gerüste, Treppen, Leitern oder leiterähnliche Konstruktionen, wie z.B. Dachlattungen, erfolgt.
- Verwenden Sie nur die vom Hersteller des Gerätes vorgeschriebenen Befestigungsmittel
- Achten Sie auf eine einwandfreie Funktion der Geräte, sollten Ihnen Mängel auffallen, bitte den nächsten Service aufsuchen
- Beim Beladen des Magazins, dass Gerät nicht auf sich selbst oder andere richten
- Tragen Sie geeigneten Gehör und Gesichtsschutz (Liefert der Hersteller mit)
- Am Arbeitsende das Gerät von der Druckluft trennen und das Magazin entleeren
Auf unserem Blog findest du noch weitere Entscheidungshilfen, Tipps und Hintergrundinfos rund um den Arbeitsalltag im Handwerk.
Hat dir dieser Beitrag geholfen?
Dann teile ihn gerne mit deinen Kolleginnen und Kollegen.
Für weitere Infos folge uns auf Facebook, Instagram und YouTube.