Das ist doch kein Zustand!

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Elektroinstallationen bei Bestandsbauten auf dem Prüfstand

Betrachtet man das gesamte Bauvolumen in Deutschland, ist festzustellen, dass der überwiegende Anteil Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen im Bestand sind. Du wirst das auch in deinem Arbeitsalltag als Elektriker immer wieder feststellen. In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du private Eigenheimbesitzer kommunikativ abholst, ihnen aufzeigst, welche Maßnahmen durchzuführen sind – und diese dann auch entsprechend mit einer Checkliste protokollierst.

Wurde eine halbwegs passende Bestandsimmobilie gefunden, muss der Bauherr diese erst einmal seinen persönlichen Vorstellungen anpassen. Meist denkt der frische Eigenheimbesitzer dabei vor allem an eine andere Raumaufteilung und neue Boden- und Wandbeläge. Die Elektrik ist da eher ein lästiges – und für den Laien wenig sichtbares – Thema. Auch der Kostenaspekt ist dabei nicht zu unterschätzen: Denn oftmals ist die Bausubstanz in einem schlechten Zustand und der Aufwand der Sanierungsarbeiten größer als ursprünglich erwartet. Der Eigenheimbesitzer wurde somit meist bereits mit zusätzlichen Kosten konfrontiert, die er eventuell so gar nicht einkalkuliert hatte. Du musst daher klar kommunizieren, warum du welche Maßnahmen für notwendig erachtest – und inwiefern diese auch zur Sicherheit beitragen.

Ist das Bauwerk bereits älter als 50 Jahre, sind die elektrischen Leitungen vermutlich gar nicht mehr auf die heutige Auslastung ausgerichtet. Denn diese ist – aufgrund des technischen Fortschritts – deutlich höher. Das kann schnell zu einer Überlastung führen.



Auf Herz und Nieren prüfen
Je älter das Bauwerk, desto wichtiger das Prüfen der Substanz und Gegebenheiten – um böse Überraschungen zu vermeiden. Damit der Bauherr weiß, worauf er sich einlässt, erweist sich eine gründliche Bestandsaufnahme als sehr sinnvoll. Grundsätzlich ist deine Expertise somit bereits im frühen Stadium der Sanierungsarbeiten gefragt – viele Eigenheimbesitzer sind mit der Planung und Beauftragung der einzelnen Gewerke jedoch überfordert. Biete daher direkt bei der ersten Anfrage an, dass du dir die Situation vor Ort gerne kurzfristig ansiehst und frag nach der aktuellen zeitlichen Planung. Erkläre zudem, dass es gut ist, wenn die Elektroanschlüsse noch vor dem Verlegen von Bodenbelag und Co. begutachtet werden.

Offenes gedämmtes und Häuserdach
Bestandsbauten sind häufig in die Jahre gekommen. Oftmals sind umfangreiche Arbeiten erforderlich, um diese wieder in einen zeitgemäßen Zustand zu versetzen. Foto: ITW Befestigungssysteme

Wenn die Elektroinstallation in die Jahre gekommen ist
Bevor du dich der Bestandsaufnahme der Elektrik widmest, erkundige dich zunächst beim Bauherrn nach vorhandenen Unterlagen – im Glücksfall verfügt er über alte Pläne und Grundrisse. Falls nicht, solltest du zunächst ein paar Eckdaten des Gebäudes erfragen. Informiere dich unter anderem über das Baujahr des Gebäudes und frage nach zwischenzeitlich vorgenommenen Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen. Denn bereits diese Angaben sind sehr aussagekräftig und können dir in vielerlei Hinsicht weiterhelfen. Ist alles geklärt, müssen zunächst Zähler, Sicherungen, Leitungen, Schalter sowie Steckdosen auf Herz und Nieren geprüft werden.

Ein Schalter, der Leben rettet
Anhand unterschiedlicher Faktoren kannst du direkt erkennen, ob eine Erneuerung oder Instandsetzung der Elektroinstallationen notwendig ist – auch wenn die Kabel gut versteckt in der Wand liegen. Einige Dinge lassen sich dem Laien besonders gut vermitteln: So ist bereits die Anzahl der Steckdosen aussagekräftig – denn sind nur wenige vorhanden, liegt die letzte Modernisierung etwas weiter zurück. Springen beispielsweise auffällig oft die Sicherungen raus, dann ist dies ein Indiz dafür, dass möglicherweise der Stromkreis überlastet und die Elektrik somit unterdimensioniert oder beschädigt ist. Auch ein erster Blick in den Sicherungskasten kann schon einiges verraten. Denn ist ein sogenannter Fehlerstrom-Schutzschalter (auch FI-Schutzschalter) vorhanden, dann ist bereits ein wichtiges Must-have installiert. Ist er nicht vorhanden, stellst du dringenden Nachholbedarf fest – und solltest dies auch so deinem potentiellen Auftraggeber erklären. Denn, was dir sicherlich bekannt ist, wird für die meisten Bauherren neu sein: Der FI-Schalter kann Leben retten und vor tödlichen Stromschlägen schützen. Daher ist dieser bereits seit 1984 für Feuchträume in Neubauten Pflicht. Dennoch gibt es durchaus viele Bauwerke, die nicht darüber verfügen.

Irgendwo im nirgendwo
Muss ein neuer Sicherungskasten her, sollte der Installationsort hinterfragt werden. Bei Altbauten befindet sich dieser häufig im Keller, jedoch ist er dann in Notfällen nicht so schnell erreichbar. Im Zuge einer Erneuerung wäre daher auch eine neue Positionierung denkbar. Auch hier ist deine Beratungsleistung gefragt. Denn wird ein neuer Ort gefunden, an dem der Sicherungskasten montiert werden soll, kannst du zum einen die unterschiedlichen Montagearten (Aufputz, Unterputz oder Hohlwand) aufzeigen und beweist dabei direkt, dass du auch optische Wünsche des Eigenheimbesitzers berücksichtigst. Wenn nicht auf einen klassischen Kunststoff-Sicherungskasten gesetzt werden soll, sondern einer mit Metalltüren in Frage kommt, solltest du die örtliche Wandbeschaffenheit besonders gründlich prüfen. Dies gilt natürlich auch für sehr große Elemente. Denn eine sichere Montage ist bei hohem Gewicht des Kastens oftmals eine eigene Herausforderung.

Schaltkasten Elektro im Haus
Sicherungskästen werden für die Aufputz-, Unterputz- oder Hohlwandmontage angeboten. Foto: ITW Befestigungssysteme
Elektroschaltkasten im Keller
Eine sichere Befestigung sämtlicher Installationen ist unumgänglich. Foto: ITW Befestigungssysteme

Methoden zur Identifikation von Baustoffen
Meist ist nicht klar, um welche Baumaterialien es sich im gesamten Gebäude handelt. Dann stellt sich die Frage: „Welcher Dübel eignet sich für die Befestigung des Sicherungskastens?“. Liegen dir Unterlagen zum Bauwerk vor, wirst du zu diesem Thema bestimmt schnell fündig. Auch das Baujahr kann dir schon Erkenntnisse liefern. Ist dies nicht der Fall, gibt es unterschiedliche Methoden, um die verbauten Baustoffe zu identifizieren. In unserem Blogbeitrag „Wenn es nur noch bröckelt und bröselt“ haben wir dir bereits einige davon vorgestellt. So kannst du mithilfe eines Klopftests und dem dabei entstehenden Ton erkennen, aus welchem Material die Wand besteht. Jedoch ist dies nicht immer eindeutig. Ein Bohrtest ist meist aussagekräftiger. Anhand des Bohrmehls lässt sich feststellen, ob es sich beispielsweise um Beton, Ziegel oder Kalksandstein handelt. Farbe und Zustand sind hierbei entscheidend. Auch wie gut du mit dem Bohrer durchkommst, kann erkenntnisreich sein. Denn stellst du unterschiedliche Widerstände fest, handelt es sich wahrscheinlich um einen Lochstein.

Hält nicht, gibt’s nicht!
Wenn du dir dennoch unsicher bist, dann solltest du zu einem Allround-Talent greifen. Sicher ist sicher! So eignet sich der EasyMix von Spit für Wand- und Deckenbaustoffe aller Art. Der chemische Dübel verfügt über eine integrierte, vorportionierte Mörtelkammer und ist direkt gebrauchsfertig. Das nimmt dir einige Arbeiten ab und du musst dir nicht den Kopf über das weitere Vorgehen zerbrechen. Unnötige Zeitverzögerungen werden so minimiert. Auch die Fehleranfälligkeit ist hierbei besonders gering, denn die Verarbeitung ist denkbar einfach und sauber. Die Komponenten sind zudem aufeinander abgestimmt und bereits genauestens dosiert. Ein Video zur Montage und Informationen zum Produkt findest du hier: https://bit.ly/2WndfhL. EasyMix eignet sich für mittlere bis schwere Lasten und ist so vielseitig einsetzbar. So kannst du ihn auch beispielsweise für die Montage von Wasserboilern oder Durchlauferhitzern nutzen.

Dübel Easy Mix von Spit
Für die Befestigung von mittleren und schweren Lasten eignet sich EasyMix. Der chemische Dübel ist unmittelbar gebrauchsfertig und lässt sich in Baustoffen aller Art einsetzen. Foto: ITW Befestigungssysteme

Alles abgehakt?
Altbausanierungen sind nicht zu unterschätzen. Um ein Gebäude zu schaffen, das langfristig zum sicheren Zuhause für die Bewohner wird, ist es wichtig, dass anhand einer Bestandsaufnahme alle Schäden und Modernisierungsmaßnahmen vorab festgestellt und anschließend behoben werden. Als kleine Gedankenstütze haben wir dir eine Checkliste zusammengestellt.



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2 Kommentare

  1. Ich glaube, unsere Elektroinstallationen auf dem Grundstück sind nicht mehr so aktuell. Daher ist es gut zu wissen, dass wir uns beim Bauherren erkundigen könnten. Ich hoffe, ich finde die Kontaktdetails für diesen noch.

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